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Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr

Im Mittler-Verlag sind in der Vergangenheit mehrere Bücher zur Bundeswehr erschienen. Im vorliegenden Titel beschäftigt sich der Autor auf insgesamt 208 Seiten mit den Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr.

Das großformatige Hardcover war im Erscheinungsjahr 2011 recht schnell vergriffen. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft erscheint Anfang Dezember 2014 die zweite Auflage.
 Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr
Das Sachbuch ist entsprechend der Untertitelung in drei große Abschnitte gegliedert. Den Anfang bildet der Abschnitt „Geschichte“, dem mit 118 Seiten auch am meisten Platz eingeräumt wird. Von der Aufstellungsphase der Bundeswehr (1955 – 1958) über die Zeit des Kalten Krieges, die Wendezeit bis hin zur Gegenwart betrachtet der Autor die Veränderungen hinsichtlich der Bewaffnung der Bundeswehr.

Die anderen beiden Abschnitte („Taktik“ und „Technik“) teilen sich die restlichen Seiten. Mitunter sind die in diesen Kapiteln enthaltenen Beiträge auch von Gastautoren verfasst wurden. Die Bandbreite reicht von Schießausbildung, persönlicher Ausrüstung des Soldaten bis hin zur Verschlusstechnik von modernen Infanteriewaffen. Der Anhang des Buches enthält ein Personenregister und ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis.

Fachkundige Schilderungen & viel Hintergrundwissen

Mit „Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr – Geschichte, Taktik, Technik“ legt Jan-Phillipp Weisswange ein ausgesprochen lesenswertes Buch vor, welches in dieser Form einzigartig ist. Fachkundig schildert der Autor die Entwicklung der letzten 56 Jahre und kann auf der gesamten Länge des Buches durch einen verhältnismäßig lockeren Schreibstil punkten.

Beim ersten Durchblättern fällt sofort die chronologische Ordnung auf, die zunächst unpassend anmutet, aber beim weiteren Lesen durchaus zweckmäßig ist, da man auf diesem Weg die Veränderungen der Bewaffnung der Bundeswehr gut nachvollziehen kann.

Sachbücher zum Thema Handwaffen gibt es in vielfältiger Form, doch selten wurden wie im Vorbeigehen kenntnisreiche Anekdoten und Hintergrundwissen vermittelt. Das zeigt sich insbesondere beim mehrseitigen Abriss zum ominösen Sturmgewehr-Projekt G11. Der Autor räumt mit einigen Gerüchten und Halbwahrheiten auf und gibt einen sehr gelungenen Überblick über die Entwicklung des Gewehrs.

Die Abschnitte Taktik und Technik fallen insgesamt etwas kürzer aus und wurden durch Gastbeiträge ergänzt. Diese sind von unterschiedlicher Länge, stellen aber durchaus eine Bereicherung dar. In diesem Teil des Buches sind Werbeanzeigen enthalten, die zum Teil nur schwer vom eigentlichen Inhalt zu trennen sind. Hier reicht die Bandbreite der Werbekunden von Zielfernrohrherstellern bis hin zu Herstellern von Handwaffen oder geschützten Fahrzeugen.
Eine deutlichere Trennung zwischen Inhalt und Werbung wäre wünschenswert gewesen.

Das Sachbuch liegt als Hardcover vor und ist durchgehend bebildert. Ein nicht unerheblicher Teil der Fotos wird exklusiv in diesem Buch verwendet, beziehungsweise stammen aus dem Archiv des Autors. Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich um Farbaufnahmen, die den Text unterstützen und das das gelungene Gesamtbild abrunden.

Fazit: Das vorliegende Buch gehört in die Hände eines jeden interessierten Lesers, der sich mit der Ausrüstung und Geschichte der Bundeswehr beschäftigen möchte. Auf 208 Seiten zeigt Jan-Phillipp Weisswange das gesamte Spektrum der genutzten Hand- und Panzerabwehrwaffen der Bundeswehr auf und scheut auch nicht den Vergleich mit der Bewaffnung anderer Armeen. Die vielen Bilder bereichern den Text und laden auch zum mehrmaligen Lesen ein. Grundsätzlich wirkt es etwas befremdlich, in einem Sachbuch Produktwerbung innerhalb des Inhalts vorzufinden. Davon abgesehen sind die Kapitel zu den Themen Taktik und Technik auch und gerade wegen der Gastbeiträge lesenswert, bleiben jedoch hinter dem sehr guten Geschichtsteil zurück.

Von Ralf

Seit November 2009 schreibe ich Rezensionen zu Sachbüchern. Ich freu' mich über Feedback und Kommentare.

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