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Fremdenlegion

Die Legion – Mit dem 2e Rep in den Krisenherden dieser Erde

Viele Mythen und Halbwahrheiten finden immer wieder Erwähnung, wenn es um die Légion Étrangère, die französische Fremdenlegion, geht. Dabei gibt es auch im deutschsprachigen Raum schon eine gute Handvoll Bücher, welche sich mit der Fremdenlegion und den viel zitierten „fremden Söhnen Frankreichs“ beschäftigen. Das vorliegende Buch geht jedoch einen anderen Weg: Das persönliche Erleben und die authentischen Schilderungen eines Legionärs stehen im Mittelpunkt des 280 Seiten umfassenden Buches.
Die Legion - Mit dem 2e Rep in den Krisenherden dieser Erde
Thomas Gast beginnt die Schilderung seines Werdegangs bei der französischen Fremdenlegion zunächst mit einer kurzen Vorstellung seiner Person. Darauf folgt die Schilderung seiner Zeit in der ersten Station eines jeden Mannes, der in der Fremdenlegion dienen will: Aubagne in Südfrankreich, Heimat des 1er Régiment Étranger (1er RE). Hierbei gelingt es dem Autor bereits eindrucksvoll die ersten Schritte eines jeden Anwärters glaubhaft und authentisch zu schildern. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass der Autor sich nach knapp fünfundzwanzig Jahren noch an viele Details erinnern kann. 1985 beginnt für Gast eine ebenfalls prägende Zeit beim 3ème Régiment Étranger d’Infanterie (3e REI) in Französisch-Guyana. Doch auch die Zeit dort soll nur ein Zwischenspiel bleiben, denn 1987 beginnt 2e REPfür Gast der Dienst beim 2ème Régiment Étranger de Parachutistes (2e REP), dem legendären Fallschirmjäger-Regiment der Fremdenlegion. Die folgenden 160 Seiten beinhalten die Erlebnisse der Jahre in dieser bekannten Einheit. Unter anderem werden die Einsätze in Afrika (unter anderem in Djibouti, Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und Gabun) aber auch auf dem Balkan geschildert.

Eines muss von vornherein klar sein: bei „Die Legion – Mit dem 2e Rep in den Krisenherden der Welt“ handelt es sich nicht um ein trockenes Sachbuch, geschrieben von einem Journalisten, der nur wenige Wochen oder Monate bei einem Truppenteil der Fremdenlegion verbracht hat. Nicht viel weniger als siebzehn Jahre hat der Autor in der Fremdenlegion gedient. Hier legt ein Mann seine Biografie vor, die reich an Geschichten und Anekdoten ist. Bezeichnend ist der Detailreichtum der Schilderungen – angefangen bei der verwendeten Ausrüstung, über Namen und Charaktermerkmale von Kameraden bis hin zum malerischen Sonnenuntergang irgendwo in Afrika. Ganz nebenbei erhält der interessierte Leser viele Einblicke in das Leben eines Legionärs, Mythen und Vorurteile werden entkräftet oder widerlegt.
Die lesenswerten Kapitel sind chronologisch angeordnet und umfassen reichlich Text – Bilder sind eher Mangelware. Sofern diese auftauchen, sind sie jedoch gut platziert und stören den Lesefluss nicht. Es handelt es sich fast ausschließlich um Privataufnahmen, sowie selbstgezeichnete Karten und Skizzen, die der Authentizität selbstredend nicht abträglich sind.
Im Anhang findet der Leser noch einige geschichtliche Details, Zahlen und Fakten zur Legion sowie ein hilfreiches Abkürzungsverzeichnis.

Fazit: Das vorliegende Buch gehört in die Hände eines jeden interessierten Lesers. Thomas Gast nimmt seine Leser mit in die Vergangenheit und gewährt einen Einblick in seinen Lebenslauf, den er sehr plastisch und nachvollziehbar aber auch unterhaltsam schildert. Somit richtet sich die Biografie nicht nur an Ehemalige und Aktive der Fremdenlegion, sondern stattdessen an jeden interessierten Leser, der mehr über den Mythos „Légion Étrangère“ erfahren möchte.

Von Ralf

Seit November 2009 schreibe ich Rezensionen zu Sachbüchern. Ich freu' mich über Feedback und Kommentare.

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